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In Memoriam Dr. Stephan Bender

Dr. Stephan Bender mit den Limes-Cicerones an der Kastellmauer in Regensburg

Mit tiefer Betroffenheit haben wir erfahren,  dass Dr. Stephan Bender im Juni 2019,  nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist. Dr. Bender betreute die Limes-Cicerones in den vergangenen Jahren in seiner Funktion als Koordinator für das UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Rätischer Limes in Baden-Württemberg.

Stephan Bender wurde 1965 in Gießen geboren. In Frankfurt am Main und in Freiburg im Breisgau studierte er von 1987 bis 1994 provinzialrömische Archäologie mit den Nebenfächern Alte Geschichte und Klassische Archäologie. Er schloss das Studium mit dem Magister Artium ab. In seiner Dissertation im Rahmen des Graduiertenkollegs „Archäologische Analytik“ behandelte er das Thema „Bronzeschalen mit flachem horizontalem Griff (Kasserollen) aus den römischen Vesuvsiedlungen“. Die Arbeit war mit einer umfangreichen Materialaufnahme in den Fundmagazinen von Neapel, Pompeji und Herculaneum verbunden. Von 2000 bis 2005 gehörte er als Angestellter des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen zum Team um Prof. Dr. Dieter Planck und Dr. Andreas Thiel, das den erfolgreichen Welterbeantrag für den Obergermanisch-Rätischen Limes bearbeitete. Für diesen Antrag legte er die Dokumentation des hessischen Limes vor und verfasste danach den Limesentwicklungsplan Hessen. Am 11. 7. 2007 wurde er zum Leiter des Limes-Informationszentrums Baden-Württemberg in Aalen gewählt. Im Rahmen eines zunächst befristeten Arbeitsverhältnisses beim Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und bei der Stadt Aalen übte er ab da die Funktion des Limeskoordinators für Baden-Württemberg aus. Zuletzt war er Fachgebietsleiter Archäologisches Welterbe. Seit 2007 gehörte auch die Betreuung der Limes-Cicerones zu seinen Aufgaben. Regelmäßig stellte sich Dr. Bender als wissenschaftlicher Leiter der Jahresexkursionen zur Verfügung und brachte immer neue Ideen zur Routengestaltung ein. Besonders der Abschnitt des Limes in Hessen, den er für den Welterbeantrag bearbeitet hatte, war wiederholt Ziel einer Exkursion. Aber auch bei anderen Destinationen, z.B. Bayern und Regensburg (siehe Bild) konnte er mit seinem enorm breiten Fachwissen, das absolut nicht auf Römisches beschränkt war, lebendige und spannende Führungen gestalten. Mit den Sonderausstellungen, die er z.B. auch im Limestor Dalkingen gestaltete, präsentierte er manchmal auch unorthodoxe Thesen. „Manchmal muss man ein bisschen provozieren, damit einem die Fachkollegen zuhören“ erklärte er einmal.

Die museale Ausgestaltung des Limestors Dalkingen verdankt Stephan Bender wesentliche Impulse ebenso wie die idealtypische Rekonstruktion eines hölzernen Tordurchgangs in Öhringen, die anlässlich der dortigen Landesgartenschau eröffnet werden konnte. Die Exkursion des Jahres 2019 führte die Limes-Cicerones nach Oberitalien, nachdem Dr. Bender die Planung dafür mit seinen Ortskenntnissen bereits fertiggestellt hatte. Er konnte diese Exkursion nicht mehr selbst begleiten. Die Sonderausstellung über Spolien, die derzeit im Kloster Lorch zu sehen ist, ist sein letzter Beitrag. Die Limes-Cicerones haben einen engagierten, fachkundigen Betreuer verloren.

Verband der Limes-Cicerones e.V.
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Tel.: ++49 (07903 940256 · info@limes-cicerones.de · www.limes-cicerones.de

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